Philodryas olfersii

 

Philodryas olfersii

Seit 2018 halten wir diese tolle Natternart aus Südamerika. 

 

Systematik

Philodryas olfersii (LICHTENSTEIN, 1823)

Familie : Nattern Colibrdae

Unterfamilie: Xenodontinae

Gattung : Philodryas

Natürliches Verbreitungsgebiet

Kolumbien, Venezuela, Brasilien, Paraguay, Argentinien

Eher im Tiefland angesiedelt und in Wäldern und Feuchtsavannen anzutreffen. Philodryas olfersii hält sich die meiste Zeit in Bäumen und Sträuchern auf, selten ist sie am Boden anzutreffen.

Allgemeines

Achtung: Philodryas olfersii gehört in die Kategorie der Trugnattern.  

Gierige Fresser, dadurch bei der Fütterung aufpassen. Futter immer mit Pinzette anreichen. Zur Sicherheit ist ein Umgang wie mit Giftschlangen empfohlen, Terrarium abgeschlossen, Schutzhandschuhe und Schlangenhaken beim Handling nutzen.

*Als Trugnattern werden Schlangen aus der Familie der Nattern(Colubridae) bezeichnet, die über ein einzelnes Paar oder ein Doppelpaar von Giftzähnen im hinteren Bereich ihres Oberkiefers und einen funktionierenden Giftapparat verfügen. Mit Hilfe der Zähne werden Bisswunden erzeugt, durch die giftige Sekrete aus dem Speichel der Schlange in den Körper der Beute gelangen können. Bei dieser Art der Bezahnung spricht man von opistoglyphen Giftzähnen (von gr.opisto - hinten und gluphe - Furche). Diese Gifte sind meistens eher schwach und nur sehr wenige Arten verfügen über ein hinreichend potentes Gift, um größere Säugetiere wie den Menschen ernsthaft zu schädigen. Zudem treten die Giftzähne aufgrund ihrer Lage weit hinten im Maul meist nur dann in Aktion, wenn ein Beutetier relativ tief in den Rachen der Schlange gerät. Manche Arten kauen dabei das Gift regelrecht in die im Maul gehaltene Beute hinein

Quelle: Wikipedia, Stichwort: Trugnatter, Stand 08/2019)

 

Terrarium 

Für die Haltung ist ein Hochterrarium notwendig, für ein ausgewachsenes Paar sind 100x100x60cm (Länge x Höhe x Tiefe) notwendig. Das Terrarium ist mit vielen Ästen die bis unter die Decke reichen und mit vielen Pflanzen und Versteckmöglichkeiten ausgestattet. Ein Versteck mit feuchtem Moos platziere ich immer auf halber Höhe im Terrarium.

Beleuchtung / Klima

Ich beleuchte mit einem Spotstrahler für die Wärme und Lichtsimulation und LED Strahlern für die Helligkeit. Die Wattzahl hängt natürlich vom Standort des Terrariums und der Umgebungstemperatur ab.

Temperaturen 

Tagsüber 24-28°C. Unter dem Spotstrahler auch bis 31°C Am Boden bzw. in Bodennähe sind es auch mal nur 22°C.

Nachts sollten die Temperaturen etwas sinken, 18° C – 22°C ist kein Problem für die Tiere.

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Luftfeuchtigkeit

60-80% . In den Sommermonaten sollte die Luftfeuchtigkeit mehr um die 70-90 % betragen, da es in ihrem natürlichen Vorkommen zu dieser Zeit auch vermehrt regnet. Von Herbst bis Frühling kann es auch etwas trockenere und kühlere Zeiträume, Stichwort Winterruhe, geben.

Für die Luftfeuchte sollte mehrmals pro Woche gesprüht werden. 

Der Bodengrund sollte  nie naß bzw. dauerhaft feucht sein. Ich besprühe immer die Pflanzen und die Einrichtung von oben ( wie wenn es regnet ) und feuchte den Bodengrund nie direkt an. Ausgenommen das Moos in der Wetbox.

Ernährung

Ich füttere allgemein nur tote Mäuse, also Frostfutter, in passender Größe.

Nachdem die Mäuse bei Zimmertemperatur aufgetaut sind, wird gefüttert.

Jungtiere werden alle 4-5 Tage gefüttert. Sobald sie selbständig Babymäuse fressen, wird dieser Intervall auf alle 6-7 Tage erweitert. Jungtiere die noch keine Babymäuse fressen, bekommen Mäuse, Rattenfüße, Babymausstückchen, oder auch lebende kleine Echsen die sie mit großer Begeisterung jagen. Hierzu mehr unter Aufzucht der Jungtiere

Verpaarung

Über den Winter reduziere ich die Temperaturen auf ca. 15°C,manchmal auch etwas kühler, für 2-3 Monate. Nach dieser Zeit beginnt dann die Paarungszeit welche meist bis Ende April, Anfang Mai andauern kann. Bis zur Paarungszeit halte ich meine Tiere getrennt.

 


Aufzucht der Jungtiere 

2019 hatten wir  die ersten Nachzuchten.

Das Gelege wurde bei ca. 28 Grad inkubiert und nach 64 Tagen sind die Jungtiere geschlüpft.

Beim Schlupf sind die Jungtiere meist ca. 20 cm lang und grün gefärbt.

Die Jungtiere haben anfangs keinerlei Bissversuche unternommen, sind aber nach der ersten Häutung deutlich aufmerksamer und damit auch beissfreudiger geworden. Hierbei hat mich dann ein 3 Wochen altes Jungtiere am Finger gebissen. Da sich das Tier für ca. 10 Sekunden festgebissen hatte, war eine Reaktion auf das Gift kurz Schmerzhaft. Es brannte und wurde um die Bissstelle rot und dick. Nach ca. 2 Stunden war eine leichte Schwellung des Fingers zu sehen. Die Reaktion verlief ähnlich wie nach einem Wespenstich und war nach 5 Tagen wieder komplett verschwunden. Es zeigt also, das selbst 20 cm kleine Philodryas olfersii bereits eine ordentliche Reaktion auslösen können und man das Gift bei dieser Art auf keinen Fall unterschätzen soll.

Die Aufzucht der Jungtiere erfolgte in Einzelhaltung in hohen Boxen bei ca, 25°C. Die ersten Fütterungen mit Mäusen schlugen fehl, als Alternative hat sich Froschfleisch als ideales Futter herausgestellt. Die kleinen fressen gierig und sind dann gut auf Mäuse umzugewöhnen.   

 

 

Dieser Haltungsbericht beruht auf meinen Erfahrungen in der Haltung von Philodryas olfersii.